Für die Sendung MDR-Garten zum Thema Kakteen-Pflege sind bei uns und in der Redaktion viele Fragen eingegangen.
Viele Fragen! Mehr als wir in zwei Sendungen beantworten konnten. Darum werden wir diese hier eine nach der anderen aufgreifen und beantworten.
Wie lange braucht ein Steckling von Blattkakteen bis zur ersten Blüte?
Wie alt muss der bewurzelte Steckling eines Blattkaktus werden - wie lange muss er selbstständig (von der Mutterpflanze getrennt) gelebt haben, bis er Blüten bildet?
Wenn ich einen Trieb eines Epiphyllum oder einer Rhipsalis abschneide, ihn trocknen und dann bewurzeln lasse, wann kann ein so gewonnener Klon frühestens blühen?
Marlis O. - Jena
Bis ein junger Steckling die ersten eigene Blüte bringt kann etwas Zeit vergehen. Wie lange - das lässt sich grob vorstellen, wenn man im Hinterkopf hat: je größer die Blüte der Pflanze, desto mehr "Kraft" braucht sie dafür. Das bedeutet: Pflanzen mit großen Blüten brauchen zwischen drei und sechs Jahren und sind in der Zeit meist schon 60 bis 100 cm gewachsen. Kleinblütige Pflanzen wie Rhipsalis können das wesentlich schneller, oft blühen die schon im folgenden Jahr. Kakteengärtner brauchen unter optimalen Bedingungen sogar noch weniger Zeit - so blühen Oster- und Weihnachtskakteen noch im selben Jahr.
Dabei sollte aber nicht vergessen werden: die Blüte bedeutet für alle Kakteen eine große Kraftanstrengung, deswegen sehen Weihnachtskakteen nach der Blüte häufig welk aus. Der Anblick täuscht aber, die Pflanzen brauchen danach noch etwas Ruhe. Wird jetzt zuviel gegossen verfaulen die Wurzeln.
Hat mein Kaktus Wollläuse?
Können Sie mir verraten, ob die weißen Flecken auf meinem Kaktus Wollläuse sind?
Wie kann ich sie bekämpfen?
Nachdem ich sie schon an meinen Orchideen habe, bin ich etwas ratlos.
Jürgen W. – Hainichen
Stimmt genau! Die kleinen weißen Flöckchen sind Wollläuse. Eine wichtigste Maßnahme in dem Fall: für eine gesunde Pflanze zu sorgen! Darum raus aus dem Übertopf, denn sehr oft sind Kakteen die in Übertöpfen stehen geschwächt durch Wurzelfäule. Im Übertopf bleibt gern Wasser stehen. Und mit geschwächten Pflanzen haben Schädlingen wie Wollläusen ein leichtes Spiel.
Was tun gegen Wollläuse?
Solange nur wenige Pflanzen befallen sind, gibt es eine einfache und unschädliche Methode.
Dazu braucht man nur ein
Wattestäbchen, etwas Spiritus und Wasser zum nachspülen. Einfach Wattestäbchen
mit Spiritus auf die Wolllaus tupfen und die Laus entfernen. Danach den
Spiritus mit Wasser wieder entfernen. So lassen sich auch große
Wolllauskolonien leicht und ohne Gift entfernen.
Eine weitere ungiftige Behandlungsmethode haben wir hier beschrieben.
Wenn diese Methoden nicht erfolgreich sein gibt es
Pflanzenschutzmittel, vor deren Einsatz lassen Sie sich zur Sicherheit von Ihrem
Gärtner beraten. Bei Kakteen-Haage gibt es jeden Montag die Kaktus-Hotline für
solche Fälle.