Gustav Ferdinand Haage (1830 - 1921)

Gustav Ferdinand Haage hat einen sehr schweren Start, als er das Unternehmen vom Vater übernahm. Zum einen musste er seinen Brüdern ihren Erbteil auszahlen, was das Unternehmen schon über die Maßen belastete. Hinzu kamen die Erschwernisse, welche die Aufbruchstimmung in der Gründerzeit mit sich brachte: Die Industrialisierung brach auch über Erfurt herein. 1870 ist das Haagesche Betriebsgelände dem Eisenbahnbau im Wege. Die Gärtnerei zieht als einer der ersten "Siedler" vor die Tore der Stadt in das Gebiet des 1813 geschliffenen Örtchens Daberstedt. In den ersten Jahren unterlag das gesamte Umfeld der Festung den strengen Rayonbestimmungen. Hier war jede bauliche Veränderung strikt reglementiert, das galt selbst für Erdaufschüttungen. Eine Gärtnerei ohne Kompost? 

Der "Ofenkrieg" - Kakteen vor der Festungsmauer

Und auch das Aufstellen eines eisernen Öfchens wurde alsbald Gegenstand eines langwierigen Rechtsstreits. Die Festungsverwaltung hatte im Umfeld der Festung alles zu verhindern, was einem anrückenden Feind Vorteile verschaffen könnte. Und ein Ofen war ein solcher potenzieller Vorteil.

Die heute amüsant anmutende Korrespondenz aus diesem ohne Waffen geführten "Ofenkrieg" mit der preußischen Festungsverwaltung befindet sich in unserem Archiv.

An gute Geschäfte war in dieser Zeit nicht zu denken und belastet die Gesundheit. Gustav Ferdinand übergibt den Betrieb im Jahre 1888 an seinen Sohn Ferdinand Friedrich Haage.

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